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Wenn Gesellschafter eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) verkaufen, dann gibt es zahlreiche rechtliche, steuerliche und wirtschaftliche Aspekte zu beachten. Um beim Verkauf einer GmbH den bestmöglichen Preis zu erzielen und Risiken zu beherrschen, ist eine sorgfältige Vorbereitung und Planung entscheidend. Worauf es beim Unternehmensverkauf noch ankommt - wir haben die wichtigsten Fakten für Sie zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis:
Vor dem Verkauf geht es meist darum, die Attraktivität des Unternehmens zu erhöhen. Das gelingt mit gezielten Maßnahmen, die den Verkauf positiv beeinflussen und den Wert der GmbH steigern können.
Der Verkauf einer GmbH ist eine komplexe Transaktion, die gut vorbereitet sein sollte. Um Fehler zu vermeiden, sollte dieser Schritt mit fachkundiger Unterstützung erfolgen.
Beim Verkauf einer GmbH geht es nicht nur darum, das Unternehmen möglichst attraktiv zu machen, um den Verkaufspreis zu optimieren. Beachtet werden sollte auch Folgendes:
Auf der Suche nach dem passenden Käufer ist es sinnvoll, ein Unternehmensexposé zu erstellen, welches die relevanten Aspekte der GmbH für den potenziellen Käufer klar strukturiert aufzeigt. Was für den Verkäufer einer GmbH ein Werbeprospekt ist, in dem er sein Unternehmen anpreist, ist für den Käufer eine wichtige Informationsquelle, die seine Entscheidung maßgeblich beeinflusst.
Dem Verkauf einer GmbH geht regelmäßig eine Risikoprüfung voraus. Das ist die sogenannte Due Diligence, die sich auf alle rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Aspekte des Unternehmens konzentriert. Darüber hinaus kann die Due Diligence-Prüfung auch technische und umweltrelevante Fragen beinhalten. Aufgrund des hierfür notwendigen fachlichen Know hows wird die Prüfung meist von darauf spezialisierten Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern, Unternehmensberatern und Juristen vollzogen.
Um das Due Diligence-Verfahren durchführen zu können, stellt der Verkäufer einer GmbH regelmäßig einen Datenraum beziehungsweise Dataroom mit allen für den Verkauf wichtigen Informationen zur Verfügung. Ergebnis der Prüfung ist der Due Diligence-Report, in dem die Prüfungsergebnisse zusammengefasst und dem Käufer übergeben werden. Die Art und Weise der Darstellung des Prüfberichts sowie sein Umfang sind abhängig von der Größe der Transaktion bzw. von der Größe des Unternehmens. Bei einer kleinen GmbH wird der Due Diligence-Report deutlich kleiner ausfallen als bei einem großen Unternehmen.
Die Due Diligence-Prüfung dient der Einschätzung möglicher Risiken und der Absicherung des Kaufs des Unternehmens. Das ist auch deshalb wichtig, weil beim Verkauf einer GmbH regelmäßig die Verträge mit Drittparteien in Kraft bleiben. Die Prüfung basiert auf einer systematischen Analyse, bei der unter anderem Stärken und Schwächen bewertet werden. Risiken werden ebenso untersucht wie das Wertsteigerungspotenzial des Unternehmens im Zusammenhang mit der aktuellen und zukünftigen Marktlage.
Mögliche Prüfpunkte beim Verkauf einer GmbH sind zum Beispiel:
Regelmäßig beginnt das Due Diligence-Verfahren mit einer Identifizierung, bei der die wichtigsten Informationen vom Verkäufer gesammelt werden. Bei Kapitalgesellschaften - die GmbH ist eine Kapitalgesellschaft - besteht die Besonderheit, dass auch Informationen über Geschäftsführer, Gesellschafter, die Gruppenstruktur und politische Beziehungen eingeholt sowie Verträge und offizielle Dokumente eingeholt werden.
Der Unternehmenskaufvertrag wird im Fachjargon "SPA" (Share Purchase Agreement) genannt. Er enthält eine Vielzahl von Regelungen, die die Positionen von Verkäufer und Käufer absichern. Rechte und Pflichten beider Parteien fließen beim Verkauf einer GmbH in den Unternehmenskaufvertrag ein, der im Wesentlichen diese Punkte beinhaltet:
Nach der Due Diligence-Prüfung und erst dann, wenn der Käufer sämtliche Details kennt, wird der Unternehmenskaufvertrag konkretisiert und formuliert. Das heißt, dass er erst unterzeichnet wird, wenn die Sachverhalte offen liegen und die Verhandlungen entsprechend ausgereift sind. Der Zeitpunkt der Unterzeichnung wird auch als Closing Date bezeichnet.
Neuer Inhaber der GmbH wird der Käufer jedoch erst dann, wenn die vereinbarten Bedingungen - das sind die sogenannten Closing Conditions - tatsächlich eingetreten sind. Beispiele für Closing Conditions sind die Zustimmung von Gesellschaftern und Banken oder die Freigabe von Kartellbehörden. Die rechtliche Übertragung der GmbH auf den Käufer wird meistens im sogenannten Closing Memorandum fixiert. Der Unternehmenskaufvertrag muss in notarieller Form geschlossen werden.
Grundlage für die Festlegung des Kaufpreises beim Verkauf einer GmbH und gegebenenfalls auch eine spätere Kaufpreisanpassung sind in der Regel die Jahresabschlüsse der vergangenen Jahre. Zu einer Kaufpreisanpassung, dem sogenannten Earn Out, kommt es regelmäßig dann, wenn sich die Parteien nicht über einen fixen Kaufpreis einigen können. Aus diesem Grund werden oftmals spezielle Zielwerte oder erfolgsabhängige Kennzahlen als Zielwert definiert. Wird der Zielwert oder die Kennzahl zum vereinbarten Datum erreicht, erhöht sich der Kaufpreis zugunsten des Verkäufers der GmbH in der vertraglich vereinbarten Höhe.
Die Höhe der Einkommensteuer ist abhängig davon, ob der Verkauf einer GmbH als Share Deal oder als Asset Deal abgewickelt wird. Diesbezüglich gilt die Faustregel, dass der Asset Deal für den Käufer und der Share Deal für den Verkäufer günstiger ist, wobei es Ausnahmen von dieser Regel gibt.
Beim Verkauf im Rahmen eines Asset Deals kommt im Regelfall der persönliche Einkommensteuersatz zur Anwendung. Je nach Umständen kann auch eine ermäßigte Besteuerung in Betracht kommen. Bei einem Share Deal besteht die Besonderheit, dass nur 60 % des erzielten Gewinns versteuert werden müssen (sogenanntes Teileinkünfteverfahren). Die genaue Höhe der Steuer ist jedoch abhängig von den persönlichen Verhältnissen sowie auch den Anschaffungskosten bzw. etwaigen Restbuchwerten.
In Bezug auf die Umsatzsteuer ist der Asset Deal meist umsatzsteuerpflichtig. Es sei denn, es handelt sich um eine Geschäftsveräußerung im Ganzen im umsatzsteuerlichen Sinne. Das bedeutet, das Unternehmen wird als Ganzes übertragen. In diesem Fall unterläge auch der Asset Deal nicht der Umsatzsteuer.
Befinden sind auch Immobilien im Vermögen der GmbH, kann der Share Deal unter strengen Voraussetzungen die Möglichkeiten bieten, die Entstehung von Grunderwerbsteuer zu vermeiden.
Darüber hinaus gibt es Tipps, wie die Steuerlast beim Verkauf einer GmbH optimiert werden kann:
Der Verkauf einer GmbH kann zu Unstimmigkeiten und Streitigkeiten zwischen Verkäufer und Käufer führen. Das passiert zum Beispiel dann, wenn die im Unternehmenskaufvertrag festgeschriebenen Bedingungen nicht eingehalten werden oder wenn eine der beiden Vertragsparteien der Meinung ist, die jeweils andere Partei habe ihre Verpflichtungen nicht erfüllt.
Meist sind Unstimmigkeiten und Streitigkeiten beim Verkauf einer GmbH mit großen Zeitaufwand und insbesondere Kosten verbunden. Sie fallen angesichts des regelmäßig hohen Streitwertes hoch aus. Umso wichtiger ist es, Unstimmigkeiten und Streitigkeiten durch eine effektive Kommunikation und die Aufnahme sämtlicher Punkte in den Unternehmenskaufvertrag zu vermeiden. Denn wirklich schützen können nur klare, umfassende und rechtlich sichere Unternehmenskaufverträge.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Verkauf einer GmbH eine hoch komplexe und aufwändige Angelegenheit ist, die unbedingt von Fachleuten begleitet werden sollte. Das gilt insbesondere für die Vorbereitung der GmbH auf den bevorstehenden Verkauf. Denn nur ein attraktives Unternehmen erzielt den gewünschten Kaufpreis. Darüber hinaus gibt es steuerliche Fallstricke, die es zu umgehen gilt, um die Steuerzahlungen beim Verkauf einer GmbH möglichst gering zu halten.
Wenn Sie eine GmbH verkaufen, geht es auch darum, einen rechtssicheren Unternehmenskaufvertrag aufzusetzen, um spätere rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Legen Sie Ihr Anliegen vertrauensvoll in unsere Hände, in die Hände der TAXURA. Wir begleiten Sie mit ausgebildeten Fachleuten, wenn es darum geht, eine GmbH zu verkaufen. Kontaktieren Sie uns!
Der potenzielle Kaufinteressent unterzeichnet in einem ersten Schritt eine Geheimhaltungsvereinbarung. Danach erhält er Zugang zu den Unternehmensdaten und hat so die Möglichkeit, die GmbH finanziell und rechtlich zu prüfen. Ein zweiter Schritt ist die sogenannte Absichtserklärung, in der die Eckdaten des Verkaufs festgehalten werden und die als Grundlage für die Verkaufsverhandlungen dient. In einem weiteren Schritt wird ein Unternehmenskaufvertrag aufgesetzt, in dem die Bedingungen des Unternehmensverkaufs konkret und sehr detailliert niedergeschrieben werden. Beim Unternehmenskaufvertrag wird zwischen der Unterzeichnung des Kaufvertrages, dem sogenannten Signing, und dem Vollzug des Kaufvertrages, dem sogenannten Closing, differenziert.
Bei der Suche nach einem externen Käufer ist es wichtig, sich ausreichend Zeit zu nehmen. Es gibt Kooperations- und Nachfolgebörsen, die bei der Suche nach dem passenden Käufer wertvolle Unterstützung leisten können. Zu den seriösen Vermittlern gehört beispielsweise die offizielle IHK-Börse, wobei sich im Internet auch zunehmend unseriöse Vermittler tummeln, die durch irreführende Werbung und schlechte Leistungen auffallen.
Due Diligence ist ein Prüfprozess, bei dem die Chancen und Risiken sowie die Stärken und Schwächen eines Unternehmens im Zusammenhang mit den rechtlichen, wirtschaftlichen, steuerlichen und finanziellen Verhältnissen unter die Lupe genommen werden. Ziel ist es, Chancen- und Risikopotenziale offenzulegen. Beim Verkauf einer GmbH ist das vor allem für den Käufer von Bedeutung, der sich auf der Grundlage der Due Diligence über die GmbH informiert.
Ja, es ist möglich, eine insolvente GmbH zu verkaufen. Ein Insolvenzverwalter führt den Verkauf durch, unter Einbeziehung des Insolvenzgerichts und Gläubigerausschusses. Der Verkauf kann im laufenden Betrieb stattfinden, erfordert jedoch besondere rechtliche und finanzielle Berücksichtigung. Der Verkaufspreis und die Bedingungen werden unter Berücksichtigung der Insolvenzlage festgelegt. Verträge, Verpflichtungen und Personalübernahme müssen sorgfältig behandelt werden. Es ist ratsam, Rechtsberatung von Insolvenzexperten in Anspruch zu nehmen, um die komplexe rechtliche Natur dieses Prozesses zu verstehen und zu bewältigen.
Ja, es ist möglich, eine GmbH mit Schulden zu verkaufen. Interessant kann dies für einen Käufer vor allem dann sein, wenn die GmbH erhebliche steuerliche Verlustvorträge hat. Jedoch werden die Schulden bei der Kaufpreisfindung berücksichtigt werden. Interessenten werden in der Regel die finanzielle Situation genau prüfen. Zu prüfen ist auch, inwieweit auch der Verkäufer persönlich für Schulden der GmbH haftet, z.B. durch die Abgabe einer Bürgschaftserklärung. Daher müssen im Kaufvertrag klare Regelungen getroffen werden. Fachliche Unterstützung von Experten in Rechts- und Finanzfragen kann helfen, den Prozess reibungslos zu gestalten und alle Aspekte zu berücksichtigen.
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